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18. Februar 2008

Karibik-Connection: Auch NÖ hat seine VP-Visa-Affäre

Zwei Bezirkshauptleute aus Niederösterreich bewilligen erst Visa-Anträge von Prostituierten aus der Karibik und aus Osteuropa und sorgen dann für den Freispruch zweier wegen Menschenhandels Angeklagter. Landeshauptmann Pröll scheint da keine Verfehlung zu erkennen, ein Disziplinarverfahren bleibt aus, und auch sonst kräht kein Schwarzer Hahn mehr danach, was die Herren Hofräte motiviert hat.
St. Pölten: In einem Gerichtsverfahren wegen Menschenhandels stellt sich heraus, dass der Hauptangeklagte für insgesamt 90 Liebesdienerinnen aus der Karibik und aus Osteuropa Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen organisiert hat. Pro Person hat er dafür € 1.100,- kassiert.
Ein klassischer Fall von Menschenhandel? Nein, doch nicht.
Denn pikanterweise mussten die Bezirkshauptleute aus Lilienfeld und Horn bei diesem Prozess als „Entlastungszeugen" für den Hauptangeklagten aussagen.
„Wussten Sie bei Bewilligung der Visa-Anträge, dass die Damen als Prostituierte arbeiten?", wollte die vorsitzende Richterin Beate H. vom Bezirkschef Herbert K. wissen.
Erst nachdem die Richterin den Wortschwall des nervösen Beamten gestoppt hatte, kam ein „Ja".
Bezirkshauptmann Gerd O. aus Horn bestätigte, dass sieben Visa-Anträge per Post aus Sopron (Ungarn) eingegangen sind, auf denen dann handschriftlich „Prostituierte" vermerkt war. Die logische Folge war ein Freispruch für den Angeklagten.
(Zitate aus: Kurier)
Visa-Erteilung für Prostituierte? Wer profitiert davon? Vor kurzem sind beide Hofräte jedenfalls hoch gelobt und unbehelligt in den „wohlverdienten" Ruhestand getreten. Von einer Reaktion LH Prölls oder gar weitergehenden Untersuchungen durch die vorgesetzte Landesregierung ist nichts bekannt. LH Pröll mit Schüsselsyndrom: das Gesetz des Schweigens im Schwarzen Einflussbereich...

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